Klaus Jünschke, Autor des Buches „Gefangen und Wohnungslos“ in dem er viele Gespräche mit Wohnungslosen in Haft aufgenommen hat, spricht im Podcast „Schuld – Strafe – Recht“ des Fritz Bauer Forums über die auffällige Überrepräsentation von Obdachlosen in Haft.
Kategorie: Lesung
Solo für Phyllis im Podcast „Troststoff“
Unser Autor Christoph Danne hat zu seinem Buch „Solo für Phyllis“ eine Folge mit Winnie Henscher in ihrem Podcast „Troststoff“ aufgenommen.
Ein Paar erwartet ein Kind. Es soll Phyllis heißen. Bei der pränataldiagnotischen Untersuchung zeigen die schwarz-weiß-Bilder das Schwarz-Weiß der diagnostischen Welt: einen schwerer Herzfehler und möglicherweise eine schwere geistige Beeinträchtigung. Die Ärzte raten zum Abbruch. Die Eltern, Christoph Danne und seine Partnerin, lehnen das ab.
Über diese Zeit hat Christoph ein Buch geschrieben: “Solo für Phyllis”. Ein Troststoff-Gespräch über Angst und Hoffnung, Kastanien und den ersten Menschen im Weltraum, über schöne Begegnungen vor Wollläden und vor allem über Liebe.
Rezension der Lesung mit Mohsen Banaie und seinem Buch „Israel auf iranisch“ (Moderation Christoph Danne)
Kölnische Rundschau / Kultur / 30.03.2023 / schreibt Rolf Rüdiger Hamacher über das Buch „Israel auf iranisch“ von Mohsen Banaie: „In „Israel auf iranisch“ erzählt der Kölner Autor Mohsen Banaie von einer ungewöhnlichen Reise“
Ein Buch, wie es aktueller kaum sein kann: Im Iran wüten die Revolutionsgarden gegen die eigene Bevölkerung, in Israel versucht gerade eine rechtsextreme Regierung die Demokratie auszuhöhlen. Beide Länder sind in inniger Feindschaft verbunden. Dennoch möchte Mohsen Banaie eine Brücke bauen zwischen den beiden Ländern, die unterschiedlicher nicht sein können – und sich doch so ähnlich sind.
„Eine Arbeit zur Völkerverständigung“, nennt der 1965 in Teheran geborene Autor sein Buch „Israel auf iranisch“, das er jetzt mit Christoph Danne im Literaturhaus vorstellte. An dessen Beginn steht eine lange „Reise“, die mit der islamischen Revolution 1979 beginnt, während der er sich einer oppositionellen Gruppierung anschloss. 1985 flüchtete er über die Türkei und die DDR in die Bundesrepublik – immer den Ratschlag seines Vaters im Kopf: „Versuche von den Deutschen zu lernen, für was sie in aller Welt berühmt sind: ihre Pünktlichkeit und Ordentlichkeit!“
Banaie studierte in Mainz Medizin, schrieb sich nebenbei im Fach „Vergleichende Sprachwissenschaften“ ein und hatte in der Begegnung mit dem jüdischen Professor Josef Elfenbein sein Schlüsselerlebnis: „Ich fing langsam an zu begreifen, dass nicht die Menschen selbst, sondern die Worte den Lauf der Geschichte bestimmten. Das Wort war die Macht. Wie es schon in der christlichen Bibel steht: Am Anfang war das Wort!“
Unter dem Pseudonym Mazdak Bamdadan veröffentlichte Mohsen Banaie seit Anfang der 2000-Jahre mehr als 250 Artikel in persischer Sprache zu sozialen, politischen, religionskritischen und historischen Themen:„Besonders viel Aufsehen erregte 2010 meine harsche Kritik an der israelischen Palästinapolitik, in der ich das Vorgehen des Staates mit Apartheid verglichen hatte.“
Schon damals reifte Banaies Entschluss, mit seiner Frau Sahar nach Israel zu reisen, „den wir dann aber erst 2018 umsetzten, mit der bangen Frage im Hinterkopf, wie wir als deutsche Staatsbürger mit dem Pass-Eintrag Geburtsort Teheran empfangen würden“. Und tatsächlich waren die ersten Eindrücke ernüchternd. „Als Deutsche wurde uns vor die Füße gespuckt, als Iraner wurden wir willkommen geheißen.“
„Habt ihr denn Angst gehabt, euch in Jerusalem zu bewegen?“ will Danne wissen. „Vielleicht waren die 14 Tage ja auch zu kurz, und wir haben manche gefährliche Situation nicht erkannt“, erinnert sich Banaie, um dann doch eine skurrile Situation zu erzählen, in der er seit seiner Flucht aus dem Iran zum ersten Mal wieder Todesangst gehabt habe: „Wir bleiben mit unserem Leihwagen in einer Prozession ultra-orthodoxer Juden stecken, und die Situation schaukelte sich hoch, bis sie erkannten, dass wir Gois waren, die, im Gegensatz zu ihnen, am Sabbat Autofahren dürfen.“
Zum Schluss der interessanten Einsichten in das Leben eines Wanderers zwischen mehreren Kulturen will Danne noch wissen, ob Banaie denn manchmal so etwas wie Heimweh empfinde: „Fühlen sie sich in ihrer Wahlheimat Deutschland wohl?“Dessen Antwort:„Offensichtlich, meine Frau nennt mich immer ,Friedrich Wilhelm’ – deutscher geht’s wohl nicht!“
Lesung: Mohsen Banaie liest aus seinem neuen Buch „Israel auf iranisch“
Dabei wird er von Christoph Danne in ein Gespräch verwickelt. Wir freuen uns auf die Veranstaltung am 28. März 2023 um 19 Uhr in der Zentralbibliothek Köln.
Die Stadtbibliothek Köln schreibt dazu in ihrer Veröffentlichung auf den sozialen Medien:
„Es ist Nowruz, es ist Frühling und es ist Zeit für Liebe. . .“ sagt der Autor @mazdak.bamdadan.official , der eigentlich Mohsen Banaie heißt, dazu.
Kommende Woche Dienstag spricht er bei uns mit @christoph.danne über sein neues Buch „Israel auf iranisch“.
Mit diesem Buch möchte er vor allem eine Brücke über eine tiefe Schlucht schlagen, indem er multiperspektivisch die traditionelle Freundschaft zweier Völker durchleuchtet, die auf den ersten Blick heute verfeindeter nicht sein könnten.
„Israel auf iranisch“ möchte dabei nicht bloß historische Fakten oder persönliche Eindrücke vermitteln, sondern beschäftigt sich mit elementaren Begriffen des menschlichen Daseins wie Freiheit, Liebe und Identität.
Von einer Reise, die im Iran beginnt und über Deutschland schließlich nach Israel führt. Von einer Reise, die in starren und gefestigten Meinungen beginnt, über die innere Unentschlossenheit führt und bei Einsicht und einem erweiterten Weltbild endet.“
Mohsen Banaie
Israel auf iranisch
Lesung und Gespräch mit Christoph Danne
Dienstag, 28.03.23 19 Uhr
Eintritt: 8 € | über Köln Ticket, 6/4 € erm. Karten im VVK
Restkarten ggf. an der Abendkasse
Zentralbibliothek
Josef-Haubrich-Hof 1 (Neumarkt)
50676 Köln
Die Veranstaltung wird organisiert von der Buchhandlung Klaus Bittner in Köln.